ÖZVG - Österreichische Zuckerrübenverwertungsgenossenschaft
Die Mitglíederbetriebe der ÖZVG sichern mit Ihrer Einlage die Mitsprache an der heimischen Zuckerindustrie AGRANA.
Entstehungsgeschichte ÖZVG
Österreichische Zuckerrübenverwertungsgenossenschaft registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung
Der Rübenbauernbund für Niederösterreich und Wien hat sich Ende des Jahres 1997 dazu entschlossen, die Beteiligung der Rübenbauern in Österreich an der Zuckerindustrie auszuweiten. Dazu erwarb er zusätzliche 6,52 % an der Agrana-Zucker GmbH. Nach ausführlichen Gesprächen mit den anderen Landesverbänden Oberösterreich, Burgenland und der Steiermark stand fest, dass dieser von Niederösterreich und Wien initiierte Beteilungsschritt letztlich von allen Rübenbauernverbänden mitgetragen werden sollte. Da die Handelbarkeit der Lieferrechte sowie deren Bindung an das Beteiligungskapital ein gemeinsames Ziel war, wurde es notwendig, eine neue Genossenschaft zu gründen, weil in den bestehenden vier Landesverbänden das Nominale der Geschäftsanteile unterschiedlich war. Nach einer zwischenzeitlichen Umstrukturierung der Agrana erwarb die ÖZVG, die am 7. September 1999 in Wien gegründet wurde, das vom Rübenbauernbund für Niederösterreich und Wien erworbene Anteilspaket. In weiterer Folge wurde es erstmals möglich, die Stimmrechte der neu erworbenen Beteiligung der ÖZVG sowie die Altbeteiligungen der Landesverbände Niederösterreich und Wien, Burgenland und Steiermark zu bündeln, sodass insgesamt mehr als 18% an der österreichischen Eigentümerholding - der Zuckerbeteiligungsges.m.b.H. - von den Rübenbauern gehalten wurden.
Parallel zur Gründung der ÖZVG wurde im Vorfeld die so genannte Richtlinienkommission ins Leben gerufen, die sich mit den Bedingungen bzgl. der Anteilszeichnung und der Anteils- und Lieferrechtsübertragung beschäftigt hat. Nach Ausformulierung sämtlicher Verträge legte die ÖZVG im Oktober 1999 jedem österreichischen Rübenbauern ein Angebot zum Beitritt zur ÖZVG.
Durch die enorm gute Entwicklung der Beitritte zur ÖZVG konnte anlässlich der ersten Generalversammlung eine Nominalreduktion um 1 € pro Geschäftsanteil beschlossen werden. Durch weitere Beitritte war es der ÖZVG im Winter 2001 möglich, ein Anteilspaket von 3,3% an der österreichischen Eigentümerholding zu erwerben. Somit halten die österreichischen Rübenbauern an der Zucker Beteiligungs-GmbH. derzeit rund 21,7%. Der Weg zu einer qualifizierten Beteiligung ist daher etwas näher gerückt.
Aufgaben
Die ÖZVG ist eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung, wurde am 7. September 1999 gegründet und hält die neu erworbene Beteiligung. Die Beteiligungsaufstockung brachte den Rübenbauernbauern mehr Mitsprache, ein Aufsichtsratsmandat in der Agrana und weiters einen Sitz im Agranasyndikat, in dem alle wichtigen strategischen und rohstoffrelevanten Fragen behandelt werden.
Durch die Gründung der ÖZVG wurde die Handelbarkeit der Lieferrechte ermöglicht. Die ÖZVG verwaltet seither die handelbaren Lieferrechte und wickelt die Übertragungen ihrer Mitglieder ab. Sie ist gemäß eines gesonderten Vertrages mit Agrana über die Lieferrechte Ö Inhaberin sämtlicher Lieferrechte und Agrana ist verpflichtet, für die von der ÖZVG bekannt gegebenen Lieferrechte mit den entsprechenden Mitgliedern Rübenlieferverträge abzuschließen.
In der Satzung der ÖZVG sind die Aufgaben folgendermaßen definiert: die ÖZVG soll die Förderung des Mitgliedes und dessen Erwerb bestmöglich ermöglichen.
Im Jahr 2003 wurde, nachdem die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschaffen wurden, der Bau einer Bioethano-Anlage in Pischelsdorf beschlossen. Nachdem die EU durch eine verlorene Klage in der Welthandelsorganisation WTO Zuckerexporte auf den Weltmarkt nahezu einstellte, sahen die Rübenbauern und AGRANA im Bau der Bioethanol-Anlage eine Verwertungsmöglichkeit für überschüssigen Zucker über der nationalen Zuckerquote, der durch Ertragsschwankungen jährlich unterschiedlich anfallen kann. Aus diesem Grund beteiligten sich die Rübenbauern an der Ethanolanlage mit 25,1%.
Nach der erfolgten Reform der Zuckermarktordnung entwickelte sich ein neuer Zuckermarkt, zusätzlich zur Zuckerquote, der mit den ursprünglich vorgesehenen Zuckermengen für die Bioethanol-Anlage zu deutlich besseren Konditionen bedient werden konnte. Aus diesem Grund wird die Bioethanol-Anlage seither hauptsächlich mit Weizen, Mais und Tritikale als Rohstoffbasis für die Ethanolerzeugung beliefert. Zuckerrübendicksaft wurde bislang nur für Testzwecke verarbeitet.
Im Jahr 2011 wurde beschlossen, dass am Standort der Bioethanol-Anlage eine Weizenstärkefabrik errichtet werden soll, dabei sollen Synergieeffekte zwischen Bioethanolwerk und Weizenstärkefabrik genutzt werden. Die produzierte Weizenstärke wird für technische Zwecke für die Nahrungsmittelindustrie sowie Futtermittelindustrie verwendet.
Beitrittskonditionen
In der Satzung der ÖZVG ist geregelt, dass pro angefangener Tonne Weißzucker ein Geschäftsanteil zu zeichnen ist.
Der Nominalwert des Geschäftsanteils beträgt 96,00 Euro.
Diese Beitrittskonditionen gelten ab 23.06.2006:
- Nominale: 96,00 EURO pro Geschäftsanteil
- Agio: 58,00 EURO pro Geschäftsanteil
- Einmalige Beitrittsgebühr: 50,00 EURO
Die Hälfte der Geschäftsanteile, die Beitrittsgebühr in der Höhe von € 50,00 und das Agio in der Höhe von € 58,00 pro Geschäftsanteil müssen innerhalb einer Frist von einem Monat ab Zeichnung der Geschäftsanteile auf das Konto der ÖZVG einbezahlen werden. Die zweite Hälfte der Geschäftsanteile werden anlässlich der nächsten Rübenendabrechnung begleichen.
Kontakt ÖZVG Österreichische Zuckerrübenverwertungsgenossenschaft
Lerchengasse 3-5
1080 Wien
Tel.: 01 406 54 75 - 20
Fax: 01 406 54 75 - 40
E-Mail: oezvg@rueben.at